Crufts 2024

Crufts 2024

​Moin Leute 🙂

Heute überlasse ich Frauchen mal das Wort – ich selbst habe nämlich nicht alles so ganz genau mitbekommen. Deshalb halte ich mal die Klappe und Frauchen darf sich austoben 😀

Los geht’s…:

Einmal auf DEM grünen Teppich laufen – wer möchte das nicht…!

Ja okay, das ist eher der Traum derjenigen, die sich gerne auf Ausstellungen tummeln – also unter anderem mein Traum 🙂

Als Loki im letzten Jahr eher unerwartet in der Jugendklasse die begehrte Qualifikation bekam stand eigentlich sofort fest das wir nach England fahren. Kann man doch so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und sowohl auf der Crufts shoppen gehen, als auch ​sich den Traum erfüllen. Tja und dann ging sie los die aufregende Zeit: wie melde ich uns an, wo melde ich uns an, wie muss überhaupt der Hund getrimmt werden – wo muss ich zupfen um den richtigen Ausdruck im Gesicht zu zaubern​, ach ja, laufen und stehen üben müssen wir auch noch, ein Hotel will gebucht werden und wie kommen wir eigentlich am besten „da rüber“…?

Wochen und Monate der Vorbereitung und der Aufregung gingen ins Land und dann war es endlich soweit. Das letzte Mal gucken ob man alles eingepackt hat, alle Stempel und Vermerke im Heimtierausweis richtig sind, ob die Reisepässe (die auf den letzten Drücker doch noch ankamen) eingepackt sind, ob Lokis Frisur richtig sitzt… und dann ab ins Auto und los geht die Fahrt. Einmal um Berlin rum, irgendwann durch den Ruhrpott, rüber nach Holland, Belgien, Frankreich und dann ab auf die Fähre. 

In England angekommen erstmal die Ernüchterung: wo kann man hier denn mal mit den Hunden eine Runde ​laufen? Mit unserem Schlachtschiff von Auto mal eben von der Autobahn runter gefallen und in der engsten Gasse überhaupt gelandet – da war nicht an anhalten zu denken. Also wieder ab auf die Autobahn und bis Bubbenhall durchgeheizt. Selbst dort auf den Landstraßen war kaum eine Chance mal anzuhalten. Enge Straßen und rechts und links Naturzäune oder Hecken.

Also am Hotel bzw dem Pub „The Three Horseshoes“ als allererstes mal die Hunde ausgewrungen. Hier haben wir dann aber im weiteren Verlauf des Abends den Eingang in einen Park gefunden wo wir vernünftig laufen konnten .

Am Samstag Vormittag ging es dann für mich ohne Hunde in die heiligen Hallen. Einmal alles angucken – sehen wie es läuft, wo ich hin muss, wo ich rein muss und natürlich ganz wichtig: auf zum Shoppen 🙂

Vor Ort angekommen war ich erstmal erschlagen von dem ganzen Trubel und habe ewig gebraucht um die Ringe zu finden. Im Nachhinein wäre es ganz einfach gewesen, aber im ersten Moment waren die vielen Leute und Stände einfach überwältigend. Nachdem ich also an den ersten Ständen auch schon das erste Mal pleite war hatte sich Meike den Weg zurück ​in Halle 1 erkämpft und wir konnten zusammen gucken und shoppen gehen :-)​

Ich mach es mal kurz: es gab viele tolle Stände, viel zu gucken und zu kaufen, viel was man dann mitschleppen musste und was immer schwerer wurde. Und dann passierte das womit niemand – nicht mal ich selbst – jemals gerechnet hätte: ich hatte keine Lust mehr weiter shoppen zu wollen :-o​ Inzwischen waren aber auch schon ein paar Stunden vergangen und Andy, Niilo und Loki hatten Sehnsucht nach mir. Wir wollten ja immerhin noch eine größere Runde laufen und Loki musste auch ein letztes Mal schick gemacht werden bevor es dann am Sonntag für uns in den Ring gehen sollte.

​Der Sonntag startete sehr früh. Noch einmal kurz in den Park und dann ab zu den heiligen Hallen. Auf den Zufahrtstraßen war es bereits sehr voll als wir ankamen, aber da Andy nur Loki und mich rauswerfen wollte um dann den Tag gemütlich mit Niilo im Hotel zu verbringen, da kamen wir schnell zu einem Plätzchen wo wir raus springen konnten. 

Übrigens erstaunt es mich immer noch, wie wenig – also eigentlich keine – Werbung an den Straßen für die Crufts zu sehen war. Eigentlich deutete nichts darauf hin, das in Birmingham solch ein Event stattfindet. ​Aber egal, das sollte uns jetzt nicht weiter stören. Wir zuckelten also durch leichten Nieselregen zu den Eingängen, stolperten durch die Einlasskontrolle und waren auch schon drin 😮 Also nichts mit anstehen und warten. Die Organisation in den Hallen war für die Aussteller auch sehr schön.  Hier durften die Zuschauer nämlich erst gegen 9 in die Hallen und somit konnte man ungestört mit dem Hund durch die Hallen laufen ohne jeweils über den Haufen gerannt zu werden.​​​ 

Am Ring angekommen hieß es jetzt erstmal herausfinden wo eigentlich unser zugewiesener Platz ist, welche Startnummer wir haben und wo wir die her bekommen. So gänzlich ohne Ahnung und mit eher spärlichen Kenntnissen der englischen Sprache gestaltete sich mein Versuch an diese Infos zu kommen eher lustig – für alle anderen :-P​

So suchte ich mir also jemanden aus der nett aussah und stotterte meine Fragen zusammen. Ich hatte hierbei das große Glück eine wirklich nette Dame gefunden zu haben, die erst den Katalog durchwühlte und uns dann sogar bis an den Platz brachte und erklärte was es mit den Nummern auf sich hat 🙂 aber ja klar, an den Katalog hätte ich auch selbst mal denken können, denn wo ich den herbekomme hatte ich am Vortag ja schon ausgekundschaftet. Also kurz alle Sachen abgeworfen und ab durch die Gänge den Katalog holen.

Zu meiner Freude sah ich dann, daß Camilla die Boxen direkt neben mir zugewiesen bekommen hatte. Somit stand ich also nicht ganz verloren in der Gasse rum und hatte jemanden an meiner Seite der mir auch über die Sprachbarriere helfen konnte. So wurde es ein lustiger Austausch mit all den umstehenden Ausstellern die sich Mühe gaben verständlich zu reden damit ich auch was verstehe 🙂

Da 75 Iren gemeldet waren und manche in 2 Klassen starten wollten sollte es ein langer Tag werden. Loki startete in der Open Class bei den Hündinnen. Das hieß wir hatten Zeit – viel Zeit, denn wir waren so gut wie die letzten die in den Ring durften.​ Für uns hieß es jetzt also warten, ausruhen, evtl etwas schlafen und natürlich gucken was die anderen so machen. Als erstes fiel hier auf, das die Hunde teilweise eher ungetrimmt aus den Boxen geholt wurden. Dann wurden sie ewig auf den Trimmtischen vorbereitet.  Das heißt, hier flogen ordentlich die Fetzen – okay, dass Fell – es wurde gebürstet, gepustet, gezupft und frisiert. Zwischenzeitlich fragte ich mich echt ob ich nicht eher bei den Pudeln im Gang gelandet war soviel wie hier an Frisierzeug aufgefahren wurde. Ich kam mir gelinde gesagt etwas underdresst vor mit meiner Bürste und dem Kamm.

Vermutlich fragten sich die umstehenden aber insgeheim auch, wann ich denn gedenke den Hund mal schick zu machen :- D ähm ja, meine Loki war schon schick!

Von dem ganzen Geschehen im Ring habe ich leider nicht viel mitbekommen. Einmal war ich mit Loki zusammen gucken und dann ging es wieder zurück zu unserem Platz damit Loki nicht schon völlig drüber ist bis sie endlich ihren Auftritt hat. Hier wäre jetzt von Vorteil gewesen, wenn Andy mit in der Halle gewesen wäre. Aber das ging nicht, da Besucherhunde nicht zugelassen waren. Also warteten Loki und ich bis wir fast dran waren, Loki wurde noch einmal durchgebürstet und dann ging es ab in Richtung ​Ring.

Jetzt wurden die Mitstreiter nochmal kurz abgecheckt, einmal überlegt an welcher Stelle man eigentlich taktisch günstig laufen wollte und es wurde nochmal kurz mit den Zuschauern ​gequatscht. Loki zog einige Blicke auf sich und sie wiederum freute sich auch über jeden der sie nett anguckte oder ansprach. Für mich ein doch sehr großes Kompliment: ein paar Groomerinnen aus der Schweiz hatten sich Loki als Trimmvorlage auserkoren. Die beiden durften gerne Fragen stellen und auch gucken wo Fell dran bleibt und wo es ab muss. Also wenn jetzt in der Schweiz lauter Loki Kopien rumlaufen, dann weiß ich wo es herkommt…

Nun ging es dann aber endlich in den Ring. Wir hatten uns den vorletzten Platz in der Reihe ausgesucht. Hier bei den Crufts (oder in England allgemein? ) ist es so, das die Startnummer nach dem Nachnamen des Handlers vergeben wird und im Ring stellt sich jeder erstmal so auf wie er möchte. Also wir fast ganz nach hinten. Loki zeigte sich gewohnt routiniert was das Stehen angeht  – hier zeigte sie sich von ihrer besten Seite 🙂

Dann kam aber die erste Runde im Kreis und da traf genau das ein was ich bereits befürchtet hatte – Madame wählte den Passgang als Fortbewegungsart, das war jetzt nicht unbedingt das was ich mir vorgestellt hatte. Aber was solls, es gab später eine Chance das wieder auszubügeln. Also nicht irritieren lassen und volle Konzentration auf unseren nächsten Auftritt.  Irgendwann kamen wir dann auch an die Reihe. Also einmal aufbauen auf dem Tisch und Loki mit der Richterin flirten lassen – das kann sie gut 🙂 danach dann einmal im Dreieck und einmal auf und ab laufen. Ähm ja… als Dreieck würde ich die Form die wir gelaufen sind eher nicht beschreiben.  Dafür ging es aber im flotten schönen Trab los. Es folgten zwei drei Hüpfer und dann wieder ein schöner Trab. 

Zugegeben, unser Auftritt war stark verbesserungswürdig 😉 aber trotzdem konnten wir noch eines der begehrten Kärtchen ergattern und Loki wurde mit dem VHC – „sehr hoch gelobt“ – und damit dem 5. Platz belohnt 🙂

Ja und dann, dann war der ganze Spuk für uns auch schon ​vorbei und wir konnten wieder zum entspannten Teil des Tages übergehen. Inzwischen war es ja auch schon kurz vor 14 Uhr. 

In den nächsten 2 Stunden wurde dann vom Terrier Klub leckerer Kuchen an alle verteilt,  Meike ​wurde von mir kurz zum auf Loki aufpassen abgestellt (Dankeschön 🙂 ) und ich bin losgetobt um mir ein passendes Schleifchen zum gewonnenen Kärtchen zu kaufen.

Dann war es endlich 16 Uhr und die Aussteller durften mit ihren Hunden die Halle verlassen. Da es für Loki und mich ein sehr anstrengender Tag war, haben wir jetzt auch unsere sieben Sachen gepackt und haben uns von Andy und Niilo wieder einsammeln lassen. Ja und dann war für uns das Abenteuer Crufts  auch schon wieder vorbei.

Als kleines Fazit würde ich sagen, wenn man da unbedingt hin möchte, dann sollte man sich jemanden mitnehmen der zwischendurch beim Hund abgestellt werden kann und will. Alleine in der Box lassen um gucken zu gehen würde ICH meinen Hund dort nicht. Ob ich jetzt noch einmal unbedingt in den Ring möchte? Ich glaube nicht – einmal grüner Teppich reicht – aber als Besucher für alle 4 Tage zum gucken uns shoppen komme ich gerne noch einmal wieder. Die Atmosphäre vor Ort war sehr angenehm und alle waren freundlich miteinander. Auch wenn ich selbst nicht unbedingt immer mitreden konnte wurde ich mit eingebunden und habe mich willkommen gefühlt 🙂

Am Montag ging es dann wieder auf den langen Weg nach Hause, wo wir am Mittwoch dann auch endlich und nach insgesamt ca 3300 Kilometern auf den Autobahnen ​wieder angekommen sind. 

Eher ungewöhnlich für meine Berichte: es gibt kaum Fotos. Aber ein schönes Foto von Loki und mir, als Erinnerung an den schönen Tag​ habe ich dennoch schießen lassen können 🙂

Das wars dann auch schon in aller „Kürze“​ von mir.

Bis demnächst mal wieder

Claudia mit Loki und Niilo ​​​​​​



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